Einwohner: 3.034 (Hauptwohnsitz, 2025)
Katasterfläche: 2.895,37 ha
Anteil der Waldfläche: 6,22 %
Seehöhe des Hauptortes: 151 m

Leopoldsdorf hat eine Gesamtfläche von 1724,3169 ha und Breitstetten von 1171,0483 ha. Die Marktgemeinde hat 3034 Einwohner mit Hauptwohnsitz, davon fallen auf die KG Leopoldsdorf 2600 und KG Breitstetten 434 (Stand Jänner 2025). Seit der früheren Entstehungsgeschichte haben die Einwohner des heutigen Leopoldsdorfs, das ca 15 km östlich von der Stadtgrenze Wien im Herzen des Marchfeldes liegt, Landwirtschaft betrieben. Aber im Laufe der Zeit wurde der Ackerbau von der gewerblichen Wirtschaft verdrängt, die heute im Vordergrund steht. Ausgenommen davon ist die Katastralgemeinde Breitstetten, wo die Bevölkerung auch heute noch vorwiegend landwirtschaftlich tätig ist.
Leopoldsdorf ist seit 1971 Großgemeinde, bestehend aus der KG Leopoldsdorf und der KG Breitstetten.
Im Juni 1988 wurde ihr das Marktrecht und der Wappenbrief durch die NÖ Landesregierung verliehen.
„Ein von Rot und Silber gevierteter Schild, belegt mit einer aus dem Schildfuß wachsenden goldenen Ähre. Die Ähre besteht aus 9 Körnern, je vier auf einer Seite und eines an der Spitze aus vier Grannen. Die aus diesem Marktwappen abzuleitenden Farben sind rot-weiß.“
KG LEOPOLDSDORF IM MARCHFELD
Einwohner: 2.215 Fläche 1.724 ha
Durch die gute Infrastruktur, bestehend aus Schulen, Ärzten, Banken, Gast- und Gewerbebetrieben, ist Leopoldsdorf ein zentraler Ort mitten im Marchfeld.
Leopoldsdorf war ein landesfürstliches Lehen und es ist davon auszugehen, dass der Ort Leopoldsdorf, wie die meisten Dörfer der Region auch, zwischen 1050 und 1150 im Zuge der zweiten Kolonisierung des Marchfeldes angelegt worden ist. Seit dem 12 Jahrhundert ist es zudem mehrfach urkundlich belegt und war seit dem Mittelalter ein Herrensitz, der über befestigte steinerne Gebäude verfügte.
1246 wurde Leopoldsdorf vom Minnesänger Tannhäuser im 14. Lied, das den Titel: „Daz ich ze herren niht enwart“/ „Dass ich nicht als Herr geboren wurde“ erstmals genannt.
„…..Liupolzdorf was dar zuo min, daz lit bi Luchse nahen.“ /“…. außerdem gehörte mir Leopoldsdorf, das liegt nahe bei Lassee.“
Tannhäuser (1200-1266) war einer der bedeutendsten Minnesänger und Spruchdichter des 13. Jahrhunderts, geboren in Tannhausen in der Oberpfalz.
Als Gefolgsmann von Kaiser Friedrich II lernte er am kaiserlichen Hof den gleichnamigen Babenbergerherzog Friedrich II kennen, dessen Einladung nach Wien zu kommen er annahm. Ab 1235 dürfte er in Wien gewesen sein, wo er als Dichter und Sänger wirkte. Friedrich zeigte sich erkenntlich, indem er ihn mit einem Hof in Wien, einem Gut in Himberg und mit dem Dorf Leopoldsdorf bedachte. Nach dem Tod Friedrichs verlor er aber seine Güter und verließ den Donauraum.
Im Laufe der Geschichte wurden viele verschiedene Schreibweisen für das Dorf verwendet, das wohl nach einem heute nicht mehr bekannten Mann namens „Leopold“ benannt worden ist.
Seit wann es in Leopoldsdorf ein Schloss gegeben hat, ist ungewiss. 1645 haben die Schweden das bestehende Jagdschloss zerstört. 1648 ließ es Gutsherr Ferdinand Jakob von Welz im Frühbarockstil neu erbauen. Im zweiten Weltkrieg wurde das Schloss dem Erdboden gleichgemacht.
Die Besitzer von Leopoldsdorf lassen sich seit dem Spätmittelalter fast lückenlos dokumentieren. Zu ihnen zählen z.B. die Grafen von Welz oder die Freiherren von Kempf. So erfolgte unter der Familie Kempf mit der Gründung von Kempfendorf die erste Dorferweiterung, der Umbau des Schlosses sowie der Bau der heutigen Pfarrkirche und der Schule.
Das Marchfeld und damit auch Leopoldsdorf und Breitstetten wurde von Raubrittern, Hussiten, Ungarn, Türken, Schweden und Kuruzzen heimgesucht. Die Menschen hatten auch unter Franzosen (1805/09), Preußen (1866) und den beiden Weltkriegen zu leiden.
Der bedeutendste Arbeitgeber war von 1902 bis 2025 die Zuckerfabrik (AGRANA Zucker GmbH).
Durch den Bau der Zuckerfabrik entwickelte sich Leopoldsdorf von einem landwirtschaftlich dominierten Ort zu einer Industriegemeinde. Die Werksleitung baute für die Beschäftigten Dienstwohnungen, wodurch auch vielen Arbeitern umliegender Orte und aus dem benachbarten Ausland Arbeits- und Wohnmöglichkeit geboten wurde. Die Bevölkerungszahl stieg und ebenso die Bedeutung der Ortschaft.
Während 1925 noch 1.200 Tonnen Rüben täglich verarbeitete wurden, beträgt die Tagesverarbeitung zuletzt über 16.000 Tonnen. Im März 2025 gab der AGRANA Konzern die Schließung der Fabrik in Leopoldsdorf bekannt..
Im Herbst 1996 konnte der neue 3-gruppige Kindergarten in der Gärtnergasse in Betrieb genommen werden. 2014 begann aufgrund des erhöhten Bedarfes und der steigenden Bevölkerungszahl der Zubau einer vierten Gruppe und bald darauf einer fünften Gruppe.
Im alten Kindergarten wurde Platz für ein Musikheim und die Musikschule, Männergesangverein und Spiel.Musik geschaffen.
Der neue Turnsaal der Sporthauptschule wurde im Juni 1997 eröffnet und kann außerhalb der Unterrichtszeiten gemietet werden.
Die Bücherei im Rathaus ist Dienstag von 18.00-20.00 Uhr und Donnerstag von 15.00-17.00 Uhr geöffnet.
Rathaus-Totalsanierung und Ausbau zu einem modernen barrierefreien Bürger:innen-Zentrum, Wasserleitung & Glasfaser, Ausbau der Volksschule und der SNB 2019, Outdoorklasse & Campus 2023, Schulwegsichernder Kreisverkehr & HOFER, Neues Funpark mit Jugendzentrum 2024, Totalausbau des Geh- und Radwegenetzes durch die gesamte Gemeinde.
Leopoldsdorf hat eine wunderschöne Sportanlage, auf der der Sportclub Leopoldsdorf mit allen seinen Jugend- und Erwachsenenmannschaften seine Spiele bestreitet.
Die Marktgemeinde Leopoldsdorf ist Mitglied im Fremdenverkehrsverband Marchfeld-Donau, im Dezember 2011 trat Leopoldsdorf auch dem MAREV – Verein zur Förderung der Regionalentwicklung bei.
Im Oktober 2011 erwarb die Gemeinde als erste im ganzen Marchfeld die Auszeichnung „Familienfreundliche Gemeinde“, neben den bereits vorher verliehenen Auszeichnungen „vereinsfreundlichste Gemeinde“ und „Seniorenfreundliche Gemeinde“.
Seit Nov. 2014 ist Leopoldsdorf außerdem „NÖ Klimabündnis-Gemeinde“. 2025 wurde unsere Gemeinde zur Jugendpartnergemeinde zertifiziert.
Öffentliche Einrichtungen und traditionelle Vereine
Leopoldsdorf hat seit 1892 einen Gendarmerie- bzw. Polizeiposten.
Eine Pfarrschule bestand schon 1734.
Die Volksschule gibt es seit 1869, die Hauptschule seit 1928, welche seit 1982 auch als Sporthauptschule und seit 2013 als Neue Sport-Mittelschule geführt wird.
Dr. Rudolph von Wiener Welten installierte bereits 1893 eine „Kinderbewahr-Anstalt“, seit 1938 gibt es einen öffentlichen Kindergarten.
Das Vereinsleben ist seit Jahrzehnten eine große gesellschaftliche Bereicherung in unserer Gemeinde. Traditionelle Vereine, die vor 1945 gegründet wurden, sind die Freiwillige Feuerwehr (1899), der Sportklub Leopoldsdorf (1921), der Männergesangverein (1921) und der Musikverein Leopoldsdorf (1926).
Weitere Vereine:
Hundesportzentrum Marchfeld, Hundetreff, Tennisverein, Schützengilde, Jagdgesellschaft, Kinderfreunde, Pensionistenverband, Bildungs- und Heimatwerk, Fischereivereine, Schützengilde, Linedancer, Spiel.Musik, Kulturforum K.L.U.B.
KIRCHE
1544-1645 bestand eine Kapelle, die von den Schweden zerstört wurde.
Der Nachfolgebau war die „Michaeli-Kirche“, welche seit 1734 auch Pfarrkirche war. Die heutige barocke Pfarrkirche besteht seit 1771 (Baubeginn unter Margarita Freiin von Kempf) und wurde einige Male renoviert. Wegen des Priestermangels wurden die Pfarren Leopoldsdorf, Breitstetten, Obersiebenbrunn, Haringsee und Markgrafneusiedl zum Pfarrverband Leopoldsdorf zusammengefasst
KG BREITSTETTEN
Einwohner: 429 Fläche: 1.171 ha
1280 wurde Breitstetten erstmals als Praitstetten erwähnt, das der Herrschaft Orth untertänig war. 1830 wurde das Dorf von einem katastrophalen Donauhochwasser heimgesucht.
Breitstetten war eine Filiale der Pfarre Orth, wurde aber 1784 unter Kaiser Joseph II. zu einer selbständigen Pfarre erhoben. 1991 wurde sie Teil des Pfarrverbands Leopoldsdorf.
Der Kindergarten ist in der ehemaligen Volksschule untergebracht. 2004 konnte der Feuerwehr ein neues Feuerwehrhaus zur Verfügung gestellt werden.
Von großer Wichtigkeit war für die landwirtschaftlich dominierte Katastralgemeinde Breitstetten die Feldkommassierung von 1912. Heute betreiben fast alle landwirtschaftlichen Betriebe neben dem herkömmlichen Getreidebau auch intensiven Gemüsebau.
Durch die Gemeindezusammenlegung des Jahres 1971, die Schließung der Volksschule, dem Ende des Milchverkaufes und dem Verlust des Kaufhauses ersetzt das nach wie vor blühende Vereinsleben die weggebrochenen Kommunikationsmöglichkeiten. So sind besonders jetzt traditionelle Vereine wie die Freiwillige Feuerwehr (1897), der Musikverein Breitstetten (1924), die Jagdgesellschaft (1848), der Burschenbund und der Seniorenbund Träger des Zusammengehörigkeitsgefühls.